Erziehungsziel der Montessori-Pädagogik im Kindergarten
Es gehört zur Natur des Menschen, nach Selbständigkeit zu streben. Schon das kleine Kind zeigt uns dies deutlich mit dem Ruf: „Kann alleine!“ „Will selber!“ Diesen inneren Drang nach Unabhängigkeit vom Erwachsenen sieht Montessori als den Motor der kindlichen Entwicklung.
„Man kann nicht frei sein, wenn man nicht unabhängig ist“, sagte sie einmal. Dabei bedeutet das Wort Freiheit nicht, dass man tun und lassen kann, was man will – Freiheit beinhaltet Verantwortung. Bei der Erziehung im Kindergarten liegen die Grenzen der kindlichen Freiheit dort, wo das Zusammenleben berührt wird.
Wir betrachten es als unsere Aufgabe, das Kind beim Aufbau seiner Person liebevoll zu unterstützen und ihm Wege zur ganzheitlichen Entwicklung zu eröffnen. Dabei steht seine Selbsttätigkeit im Vordergrund, gemäß dem Leitsatz: „Hilf mir, es selbst zu tun. Zeige mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es allein tun.„
Jedes Kind wird als eigenständige Persönlichkeit gesehen und in seiner Einzigartigkeit bejaht. Achtung vor seiner Würde und Respekt vor seiner Entwicklungsarbeit sind die Grundpfeiler unseres pädagogischen Handelns.
Montessori-Pädagogik heißt:
- das Kind in seiner Persönlichkeit achten
- es als ganzen, vollwertigen Menschen sehen
- seinen Willen entwickeln helfen, indem man ihm Raum für freie Entscheidungen gibt
- ihm helfen, selbständig zu denken und zu handeln
- dem Kind helfen, sich einzubringen in die Gesellschaft, die neben der Freiheit auch Disziplin erfordert
- ihm Gelegenheit bieten, dem eigenen Lernbedürfnis zu folgen, denn Kinder wollen nicht nur irgendwas lernen, sondern zu einer bestimmten Zeit etwas ganz bestimmtes (sensible Phase)
- ihm helfen, Schwierigkeiten zu überwinden statt ihnen auszuweichen
„Die Kinder helfen einander nicht in der Weise wie wir es tun. (…) Sie respektieren sich gegenseitig und greifen nur ein, wenn Hilfe nötig ist“.
Maria Montessori